Kurzdefinition
Maßnahmen zum Einbruchschutz sollen verhindern, dass sich Eindringlinge Zugang zu Ihrer Immobilie verschaffen. Sie können dafür beispielsweise Sicherheitstüren und Zusatzschlösser anbringen oder Alarmanlagen und Überwachungskameras aufstellen.
Innerhalb eines Tages wird in Deutschland 267 Mal in Wohnungen oder Häuser eingebrochen. Und zwar jeden Tag. Auch wenn die Zahl der Einbrüche insgesamt rückläufig und im Jahre 2018 erstmalig (seit 1997) unter die 100.000-Marke gefallen ist - es verbleiben immer noch elf Einbrüche in jeder einzelnen Stunde. Ein guter Einbruchschutz ist die wirksamste Maßnahme, um die ungebetenen Gäste abzuschrecken und fernzuhalten. Trotzdem glauben viele Senioren, dass sie keine Einbruchsicherung benötigen, weil sich ihre Wohnung für die Diebe “gar nicht lohnen” würde. Doch selbst wenn keine Reichtümer vorhanden sind - allein um Vandalismus und die Zerstörung von Erinnerungsstücken zu verhindern, kann ein solider Einbruchschutz sinnvoll sein.
1. Häufige Fehleinschätzungen zum Thema Einbruchschutz
Die weitverbreitete Ansicht, dass sich Einbrecher nur auf Häuser und Wohnungen konzentrieren, die nach “fetter Beute riechen” ist ebenso falsch wie die Schlussfolgerung, dass ein Einbruchschutz daher überflüssig sei. Diebe sind nicht wählerisch und ergreifen jede Gelegenheit. Und einmal ganz ehrlich: Wie verhält es sich mit Erinnerungs- und Erbstücken? Mit der ein Leben lang zusammengetragen Sammlung? Das sind vielleicht nicht große materielle, aber doch hohe emotionale Werte, die auf immer verloren sind. Da hilft es dann auch nicht, dass die Hausversicherung den Sachwert ersetzt. Und noch eine häufige Fehleinschätzung, mit der beim empfohlenen Einbruchschutz für Haus oder Wohnung abgewunken wird: Sie haben alle Wertgegenstände gut versteckt? Diebe kennen jedes Versteck und durchwühlen alles bis sie ihre Beute gefunden haben - sie hinterlassen dabei ein schreckliches Chaos, das Sie garantiert so schnell nicht vergessen werden.
2. Mechanischer Einbruchschutz sichert die Schwachstellen
Leider ist es tatsächlich so, dass die standardmäßig in Wohnungen und Häusern verbauten Türen und Fenster über keinen integrierten Einbruchschutz verfügen. Die meisten Einbrecher sind daher keine gut ausgestatteten Profis, sondern Gelegenheitstäter, die mit einem einfachen Schraubendreher in wenigen Sekunden Fenster oder Türen aufhebeln. Und das geschieht entgegen landläufiger Meinung nicht vorwiegend nachts, sondern genauso häufig am helllichten Tag, wenn die Bewohner bei der Arbeit, beim Einkaufen oder beim Arzt sind. Grundsätzlich sind alle Öffnungen eines Gebäudes Schwachstellen. Die gute Nachricht hingegen ist: Sie lassen sich mit einer mechanischen Einbruchsicherung gut schützen. Durch die mechanischen Einbruchschutz Vorrichtungen stehlen Sie dem Dieb Zeit - Zeit, über die er nicht verfügt, weil er befürchten muss, entdeckt zu werden.
3. Praktischer Einbruchschutz: Diese Vorrichtungen schrecken Diebe ab
Ganz wichtig, wenn Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung mit einem wirksamen Einbruchschutz nachrüsten wollen: Achten Sie unbedingt auf geprüfte Sicherheitstechnik. Dabei wird Ihnen die Klassifizierung nach “RC” begegnen, sie steht für “resistance class”, also Widerstandsklasse. Es gibt sie von 1 bis 6. Die Polizei rät für Privathäuser und Wohnungen unbedingt zu einem Einbruchschutz ab RC 2, besser noch zu RC 3.
3.1. Einbruchschutz an Haustür/ Wohnungseingangstür
In mehr als einem Drittel aller Fälle verschaffen sich Diebe unbefugten Zutritt in Mehr- und Einfamilienhäuser direkt durch die Tür. Wichtig ist, dass alle Teile der Tür - also Türblatt und Zarge, Schloss und Beschläge - optimal aufeinander abgestimmt sind und keine Angriffsstelle bieten. Nutzen Sie Zylinderschlösser mit Mehrfachverriegelungen, zertifizierte Schutzbeschläge und Winkelschließbleche für den Türrahmen. Ein Querriegelschloss, oft als “Panzerriegel” bezeichnet, ist ein für jeden Dieb erkennbares Zeichen für eine einbruchsichere Tür. Grundsätzlich gilt: Je mehr Schlösser, desto größer die Sicherheit. Vorausgesetzt natürlich, Sie schließen sie beim Verlassen des Hauses oder der Wohnung ab - und nutzen die Schutzvorrichtungen auch nachts, wenn Sie zu Bett gehen.
3.2. Einbruchschutz am Fenster
Leichter noch als massive Haustüren lassen sich Fenster aufhebeln. Zusatzschlösser sehen nicht unbedingt toll aus, verschrecken viele Einbrecher aber schon, bevor sie ans Werk gehen. Pilzkopfverriegelungen sorgen dafür, das Fenster und Rahmen an mehreren Stellen fest miteinander “verhakt” sind. Der Einbruchschutz am Fenster kann durch einschlagsicheres Glas zusätzlich erhöht werden.
Terrassentüren, in der Sicherheitsbranche heißen sie Fenstertüren, sind bei Einbrüchen in Einfamilienhäuser in mehr als der Hälfte aller Delikte der Einstiegsort. Für einen wirksamen Einbruchschutz am Haus müssen sie wie Fenster gesichert und unbedingt mit abschließbaren Griffen in der Widerstandsklasse 3 ausgerüstet sein.
3.3. Tür Einbruchsschutz für Keller, Hinterausgang und Garage
Die einbruchsichere Tür am Haupteingang nützt herzlich wenig, wenn die Keller- oder Hintertür Einbrechern leichtes Spiel erlaubt. Bedenken Sie daher unbedingt diese eventuelle Sicherheitslücke. In vielen Fällen empfiehlt es sich den Tür Einbruchschutz hier durch massive Schubriegel oder Vorlegestangen aus Profilstahl zu gewährleisten.
3.4. Alarmanlagen
Das Wichtigste vorab: Eine Alarmanlage macht als Einbruchschutz nur Sinn, wenn sie auslöst, bevor (!) Einbrecher ins Gebäude gelangen können. Das heißt: Die Sicherung am Fenster und der Tür Einbruchschutz müssen den Dieben solange standhalten, bis Polizei oder Sicherheitsdienst eintreffen. Lassen Sie sich bei Anschaffung und Einbau unbedingt von einem kompetenten Fachhändler beraten.
3.5. Zusätzlicher Einbruchschutz für Wohnung und Haus
Gute Dienste bei der Einbruchsicherung leisten einige einfache Systeme, wenn sie in Kombination mit anderen Elementen für die Einbruchprävention eingesetzt werden. Ein Sperrbügel im Zusatzschloss der Tür ermöglicht im gesicherten Zustand eine spaltbreite Öffnung. Bewegungsmelder erhöhen den Einbruchschutz am Haus, weil sie Diebe abschrecken. Ein TV-Simulator täuscht einen laufenden Fernseher - und damit Anwesenheit - vor.
4. Zu Ihrer eigenen Sicherheit: Ein Mindestmaß an Einbruchschutz
Prinzipiell können Sie mit moderner Sicherheitstechnik Ihr Haus oder Ihre Wohnung in eine uneinnehmbare Festung verwandeln. Dies ist sicherlich nur in Ausnahmefällen nötig. Trotzdem sollten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit ein Mindestmaß an Einbruchschutz installieren lassen. Dazu gehört unbedingt eine effektive Ausrüstung der Haustür mit Zylinderschloss und (von innen verschraubten) Schutzbeschlag. Ein Panzerriegel erhöht nicht nur den Einbruchschutz der Haustür, er “entmutigt” gleichzeitig umherstreifende Einbrecher, die gerade nach einem Ziel suchen. Zusätzliche Fensterschlösser sind zumindest im Erdgeschoss und für Terrassentüren ein unverzichtbarer Einbruchschutz. Eine einbruchsichere Tür sollte zudem den Weg in den Keller oder Nebengebäude versperren.
5. Einbruchschutz und Kosten: Staatliche Zuschüsse und Förderungen der Länder
Die Kosten für das Nachrüsten von Einbruchprävention richten sich natürlich nach Umfang und ausgewählten Qualitäten. Pauschal gerechnet müssen für die Installation von polizeilich empfohlenem Einbruchschutz in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus Beträge zwischen 1.000 und 2.500 Euro aufgewendet werdet. Um die finanziellen Hürden für diese sinnvolle Investition zu senken, wird der Einbruchschutz vom Staat gefördert. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau ((KfW) gewährt Zuschüsse für einzelne Maßnahmen und vergibt außerdem zinsgünstige Kredite. Wichtig: Das Geld muss beantragt werden, bevor (!) Sie mit den Arbeiten beginnen. Die einzelnen Bundesländer haben je eigene Förderprogramme für den Einbruchschutz aufgelegt, die Sie bei Ihrer zuständigen Stadtverwaltung erfragen können.
Bedenken Sie bitte auch: Mit einem wirksamen Einbruchschutz erhöhen Sie den Wert Ihrer Immobilie langfristig. Sollten Sie sich beizeiten für einen Immobilien-Teilverkauf entscheiden, um Ihren Ruhestand in finanzieller Unabhängigkeit genießen zu können, so profitieren Sie letztlich von den Aufwendungen für Ihre Sicherheit gleich doppelt. Das gleiche gilt, wenn Sie Ihr Wohnen im Alter mit einer Leibrente nach Ihren individuellen Wünschen gestalten möchten.
6. Fazit: Einbruchschutz sichert Ihnen Ihre Lebensqualität
Wenn Sie Eigentümer einer Immobilie sind - ganz gleich, ob Haus oder Wohnung - dann ist ein wirksamer Einbruchschutz für Sie unerlässlich. Sie bewahren sich damit nicht nur vor materiellem Schaden durch den Verlust von Wertgegenständen. Sie verhindern auch, dass Sie emotionale, oft irreparable Beeinträchtigungen davontragen, weil Ihr sicher geglaubtes Zuhause von Fremden durchwühlt wurde. Wertvolle Erinnerungsstücke sind verloren oder zerstört, Einbrecher haben die intimsten Bereiche Ihres Lebens durchforstet, Kleidung und persönliche Utensilien angefasst. Können Sie sich hier je wieder sicher fühlen? Kommen die Einbrecher noch einmal wieder? Mit einem guten Einbruchschutz für Wohnung und Haus erhalten Sie sich Ihre gewohnte Lebensqualität. Zögern Sie daher nicht, die notwendigen Maßnahmen zu treffen.
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